Du schwitzt. Dein Kopf ist leer und du hörst dein Herz in den Ohren pochen…

Der Test war doch angekündigt und du hattest genügend Zeit. Trotzdem hast du die Vokabeln nicht parat.

Damit dir das nicht passiert. Damit du auf deiner Sprachreise ins Ausland die Vokabeln lernen kannst, dass du sie nie wieder vergisst. Damit dir das Vokabeln lernen leicht fällt und nicht im Frust endet, habe ich diesen Beitrag geschrieben.

Die Grundlage jeder Sprache sind Wörter. In einer Fremdsprache zu kommunizieren funktioniert immer ohne Grammatik aber niemals ohne Wörter.

Damit du in einer Fremdsprache einigermaßen zurecht kommst, solltest du mindestens 2.500 – 3.000 Vokabeln beherrschen. Diesen Wortschatz hat man ungefähr auf einem Mittelstufen-Niveau bzw. B2 (nach dem Europäischen Referenzrahmen).

  1. Verbrenne dein Vokabelheft
    Das klassische Vokabelheft, in das du die Vokabeln auf die eine Hälfte einer Seite und die Übersetzung auf die andere Hälfte schreibst, hat ausgedient. Es funktioniert – keine Frage! Aber es gibt viel bessere Wege.


    Der größte Nachteil des Vokabelhefts ist, dass du die Vokabeln einer jeden Seite immer in der gleichen Reihenfolge lernst. Irgendwann weißt du, welche Vokabel kommt. Nicht weil du die Vokabel beherrscht, sondern weil du die Reihenfolge auswendig kannst. Außerdem lernst du immer alle Vokabeln – auch die, die du schon weißt. Klingt irgendwie blöd. oder? Ist auch nicht besonders klug.

  2. Nimm dir Zeit zum Vokabeln lernen – nicht zu viel, nicht zu wenig
    Auf das Timing kommt es an. Die ideale Dauer zum Vokabeln lernen ist ca. 25 – 45 Minuten. So lange kannst du dich voll und ganz auf eine Sache konzentrieren. Gerade beim Lernen von Vokabeln, ist volle Konzentration sehr wichtig. Daher solltest du viele kleinere Pausen machen. Idealerweise lernst du 25 Minuten intensiv und konzentriert gefolgt von 5 Minuten Pause. Das Ganze solltest du maximal noch einmal wiederholen. In der Pause solltest du auf keinen Fall etwas lesen. E-Mails, Internet und Fernsehen sind tabu! Du kannst auch schnell ein wenig Hausarbeit machen (Müll rausbringen, Wäsche aufhängen, Geschirrspüler ein-/ausräumen etc.) oder ein kurzes Sportprogramm absolvieren – Bewegung in der Pause aktiviert den Kreislauf und gönnt deinem Gehirn die notwendige Erholung. Du kannst dich auch kurz hinlegen und etwas schlummern.
  3. Vor dem Schlafengehen lernen
    Die beste Zeit zum Vokabeln lernen ist kurz vor dem Schlafengehen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass im Schlaf Detailinformationen viel besser gespeichert werden. Du solltest aber nicht schon so müde sein, dass dir schon die Augen beim Lernen zufallen. Logisch, oder?
  4. Übung macht den Meister
    Mache Vokabeln lernen zur Gewohnheit. Du solltest, wenn möglich, immer zur gleichen Uhrzeit lernen. Um dauerhaft Erfolg zu haben und die Vokabeln auch zu behalten, solltest du regelmäßig und in kurzen Abständen lernen. Du wirst mehr Erfolg haben, wenn du zum Beispiel jeden Tag ein paar Minuten Vokabeln zu lernst, als wenn du versuchst nur einmal im Monat gleich 250 Vokabeln zu büffeln.


    Plane lieber täglich 15 Minuten für das Vokabeln lernen ein, als einmal die Woche 2 Stunden. Du solltest lange Pausen zwischen den Lerneinheiten vermeiden, weil du in der Zwischenzeit schon wieder zu viele Vokabeln vergisst.

  5. Sieben auf einen Streich
    Du solltest immer nur maximal 7 neue Vokabeln lernen und dann eine kurze Pause machen. Klingt komisch? Ist aber so… Studien haben erwiesen, dass das menschliche Gehirn neue Informationen am besten in Einheiten von 7 verarbeiten kann. Selbstverständlich kannst du auch weniger lernen aber mehr als 7 neue Vokabeln wird schwierig.
  6. Lege dein Smartphone weit weg
    Eigentlich selbstverständlich. Oder? Jede Ablenkung und Störung deiner Konzentration musst du unbedingt vermeiden. Wenn du, auch nur kurz, eine Nachricht liest oder, noch schlimmer, diese auch noch beantwortest, ist deine Konzentration gestört.  Studien haben gezeigt, dass man nach einer Störung rund 20 Minuten braucht, bis man wieder in die Konzentrationsphase kommt. So dauert das Vokabeln lernen viel länger.
  7. Gesunder Körper, gesunder Geist
    Sorge für gute Ernährung, viel Schlaf und Bewegung. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es bestimmte Lebensmittel gibt, die die Konzentration fördern und gut für das Gedächtnis sind.  Und es versteht sich von selbst, dass du besser lernen kannst, wenn du ausgeruht bist. Wie bereits oben erwähnt, sorgt Bewegung und frische Luft dafür, dass dein Gehirn gut mit Sauerstoff versorgt ist.
  8. Aufmerksam du sein musst 😉
    Bei Lernen von Vokabeln solltest du den Fokus komplett auf die Vokabeln legen, die du lernen willst.


    Wenn du immer nur kurz über die gleichen Vokabeln schaust, kannst du sie dir auch hundertmal anschauen und sie trotzdem nicht verinnerlicht haben. Lass es mich am Beispiel einer Ampel erklären: Welche Farbe ist bei der Ampel oben? Na? Wie lange musstest du überlegen? Und wie oft hast du schon eine Ampel gesehen? Eben!

  9. Hab Spaß beim Vokabellernen
    Wenn du Vokabellernen lästige, langweilige Pflicht ansiehst, lernst du weniger effektiv und hast weniger Erfolg. Freue dich über jede neue Vokabel, die du gelernt hast. Sie bringt dich deinem Ziel immer näher.
  10. Setze dir ein Ziel
    Dein Ziel kann zum Beispiel sein, endlich die süße Italienerin im Eiscafé auf Italienisch ansprechen zu können (dazu solltest du aber erst sicher stellen, dass sie wirklich Italienerin ist). Ein anderes Ziel kann sein, einfach beim nächsten Schüleraustausch besser mit deiner Gastfamilie kommunizieren zu können.
  11. Nicht entmutigen lassen
    So etwas wie Sprachbegabung gibt es nicht. Je größer deine Motivation ist, desto leichter fällt dir das Erlernen einer Fremdsprache.
  12. Nutze deine Emotionen
    Hört sich die neue Vokabel an, wie ein Wort, dass du schon kennst? Verbindest du bestimmte Gefühle, Erfahrungen oder Erinnerungen mit diesem Wort?  Gibt es Ähnlichkeiten mit Wörtern aus einer anderen Sprache, die du schon beherrscht? Wenn Wörter mit Emotionen, am besten positiven, verknüpft sind, bleiben sie eher im Gedächtnis haften.
  13. Konzentriere dich auf’s Wesentliche
    Du solltest Vokabeln lernen, die deinem Lernstand entsprechen. Als Anfänger nützt es dir nichts, wenn du Vokabeln wie „track control arm“ (Querlenker) oder „piston travel“ (Kolbenhub), Vokabeln zum Thema Automechanik, lernst.  Stattdessen solltest du deine Zeit eher auf das Lernen von Vokabeln aus dem Grundwortschatz verwenden.
  14. Werde zur Leseratte
    Lernanfängern hilft es sehr beim Vokabeln lernen, wenn sie die neuen Vokabeln in einem Lesezusammenhang wieder erkennen. Hier eigenen sich z.B. fremdsprachige Kinderbücher besonders gut, weil sie in einem einfachen Stil geschrieben sind.


    Ich habe mir in Spanien das Buch „El pequeño vampiro“, eine spanische Version des Buchs „Der kleine Vampir“ gekauft. Damit du den Spaß am Lesen nicht verlierst, solltest du nicht jedes unbekannte Wort nachschlagen. Ich habe neue Vokabeln einfach mit Bleistift unterstrichen und versucht, den Sinn so gut wie möglich zu verstehen.  Nach einem Absatz oder einem Kapitel habe ich mir dann die unterstrichenen Wörter aufgeschrieben und nachgeschlagen. Nachdem ich das Buch fertig gelesen und die Vokabeln gelernt hatte, habe ich das Buch dann noch einmal gelesen. Ich weiß noch genau, wie stolz ich war, als ich das Buch, ohne größere Verständnisprobleme, zum zweiten Mal gelesen hatte!

  15. Baue Vokabeln in deinen Alltag ein
    Du kannst dir zum Beispiel beim Ein-/Ausräumen des Geschirrspülers den Namen des jeweiligen Geschirrstücks aufsagen. Teller, Messer, Becher usw. wirst du so schnell nicht wieder vergessen. Auch das Aufhängen der Wäsche kannst du verwenden, um die Vokabeln für Wäschestücke und Kleidung zu üben.
  16. Laut lernen
    Sprich die Vokabeln beim Lernen laut aus, damit sie sich besser ins Gedächtnis einprägen. Gleichzeitig trainierst du damit die richtige Aussprache der Wörter und sie kommen dir beim Sprechen leichter über die Lippen.  Wenn du in der U-Bahn, beim Zahnarzt im Wartezimmer oder sonstwo in der Öffentlichkeit bist, solltest du die Wörter vielleicht besser lautlos oder nur sehr leise aussprechen. Sonst kann es sein, dass du verstörte Blicke erntest.
  17. Bleib in Bewegung
    Nein, das hier ist kein Fitnessblog! Allerdings ist es erwiesen, dass die meisten Menschen besser lernen, wenn sie sich dabei bewegen. Du kannst also zum Beispiel vokabellernend durch das Zimmer laufen oder die Vokabeln dirigieren. Auch hier solltest du darauf achten, dass dich niemand beobachtet. 🙂
  18. Bringe Ordnung in deine Vokabelzettel
    Neue Vokabeln, die in deinem Schulheft oder auf den vielen einzelnen Notizzetteln aus der Schule, dem Sprachunterricht oder sonstwoher stehen, solltest du möglichst schnell und systematisch aufschreiben und nachschlagen. Sonst wird der Berg irgendwann viel zu groß und der Anfang immer schwerer.
  19. Der Stift ist mächtiger als die Tastatur
    Vokabeln solltest du immer mit der Hand aufschreiben. Studien beweisen: Wenn man etwas aufschreibt, beschäftigt sich das Gehirn ausführlicher mit etwas, als wenn man es nur liest. Das gilt allerdings nur wenn man es handschriftlich notiert.  Tippen bringt weitaus weniger als Schreiben!
  20. Nutze Eselsbrücken
    Finde ein Wort aus deiner Muttersprache, das ähnlich klingt, wie die Vokabel, die zu lernen möchtest. Das ist das Schlüsselwort oder die Eselsbrücke. Aus dem Schlüsselwort und der Bedeutung der Vokabel wird im Kopf ein Bild erstellt.

    Zum Beispiel:
    1. engl. mice – Mäuse (mice klingt wie Mais -> Mais ist das Schlüsselwort)
    Viele Mäuse knabbern an einem großen Maiskolben.
    2. franz. chien – Hund (chien klingt wie ski’n -> Ski ist das Schlüsselwort)
    Ein Hund rast auf Skiern ins Tal.

    In diesem You-Tube Video erklärt die Gedächtniskünstlerin Christiane Stenger, wie du Merksätze bildest und so Vokabeln leichter lernst:

  21. Nutze das Karteikarten-System
    Karteikarten sind die mit Abstand beste Methode, um effektiv und nachhaltig Vokabeln zu lernen. Die regelmäßige Wiederholung unbekannter Vokabeln sorgt dafür, dass die Vokabeln im Langzeitgedächtnis gespeichert werden. Und so funktioniert das Karteikarten-System:
    Besorge dir Karteikarten (am besten in der Größe A8) sowie eine passende, längliche Box, die du in 5 Abschnitte unterteilst.

    Schreibe die neuen Vokabeln (am besten handschriftlich) auf die eine Seite der Karteikarte. Auf die andere Seite schreibst du die deutsche Übersetzung. Wenn du die Lernkarten erstellt hast, wandern sie in das erste Fach des Karteikastens. Zum Lernen nimmst du eine Lernkarte aus dem ersten Fach und liest dir die Vorderseite durch. Übersetze die Vokabel und kontrolliere deine Antwort, indem du dir die Rückseite der Karte anschaust.

    Konntest du die Rückseite richtig wiedergeben, wandert die Lernkarte in das zweite Fach. Andernfalls bleibt die Karte im ersten Fach. Das Ganze machst du so lange, bis du etwa 10 bis 15 Lernkarten durchgearbeitet hast.

    Nach ungefähr 2 Tagen nimmst du dir dann alle Lernkarten des zweiten Fachs vor. Das Prinzip ist dasselbe wie beim ersten Fach. Richtig beantwortete Lernkarten wandern in das nächsthöhere Fach (Fach 3) und falsch beantwortete werden in das erste Fach zurückgelegt.

    Nach ungefähr 10 Tagen nimmst du dir dann alle Lernkarten des dritten Fachs vor. Und so weiter…


    Erstelle dir einen genauen Zeitplan, wann du dir welches Fach vornimmst. Für mich haben sich folgende Zeitabstände bewährt

    Fach 1: täglich
    Fach 2: nach 2-3 Tagen
    Fach 3: nach ca. 10 Tagen
    Fach 4: nach ca. 30 Tagen
    Fach 5: nach ca. 90 Tagen

    Dieser Zeitplan ist natürlich nur eine Richtlinie. Du kannst ihn nach deinen Bedürfnissen flexibel anpassen.

  22. Reichere deine Vokabeln an
    Lerne Vokabeln immer zusammen mit ihrem Artikel und der Pluralform. Wenn du das Wort schon lernst, dann schreibe dir auch immer noch den richtigen Artikel (naja, das ist beim Englischlernen vielleicht nicht ganz so wichtig) und der Pluralform dazu. Dann verinnerlichst du diese wichtigen zusätzlichen Informationen gleicht mit.
  23. Wechsle die Richtung
    Wenn du Vokabeln immer nur von der Fremdsprache nach Deutsch lernst, speicherst du sie als passiven Wortschatz ab. Daher ist es sehr wichtig, Vokabeln immer in beide Richtungen zu lernen.


    Wenn du mit Karteikarten lernst, kannst du sie einfach umdrehen. Dann schaust du dir die deutsche Bedeutung zuerst an und übersetzt diese dann in die Fremdsprache. So übernimmst du die Vokabel auch in den aktiven Wortschatz. Vokabeltrainer-Apps oder Computerprogramme haben meistens die Funktion, mit der du Vokabeln auch in die andere Richtung lernen kannst.

  24. In Zusammenhängen lernen
    Lerne Vokabeln immer in ihrem Zusammenhang, also mit ihrer Kollokation. Wenn du das Wort „Auto“ lernst, ist es hilfreich es im Zusammenhang mit „fahren“ zu lernen. Nutze dazu Beispielsätze, die das Wort in ihrem Zusammenhang darstellen. Wörter haben selten nur eine einzige Bedeutung.  Das englische Wort „get“ hat zum Beispiel, je nach Zusammenhang, hundert verschiedene Bedeutungen.
  25. Gegensätze meiden
    Vermeide es gegenteilige Wörter (z. B. hell/dunkel, laut/leise etc.) zur gleichen Zeit zu lernen. Hier besteht eine nicht zu unterschätzende Verwechslungsgefahr. Und wenn du einmal die französischen Wörter für schön und hässlich („jolie“ und „laide“) verwechselt hast, wirst du wissen, was ich meine.
  26. Nutze Apps & Co.
    Es sehr Apps für das Smartphone oder Tablet, um Vokabeln zu lernen. Sie haben den Vorteil, dass sie handlicher sind, als ein Karteikasten und du sie auch unterwegs nutzen kannst. Gängige Apps sind z. B. Anki und Phase6. Beide Apps basieren auf dem Karteikarten-Prinzip. Anki für den Computer und Smartphones/Tablets mit dem Android Betriebssystem ist kostenlos. Die App für das iPhone/iPad kostet allerdings 24,99 EUR.
    Die App Phase6 ist kostenlos, du musst dir aber Vokabelsätze kaufen, die aber größtenteils unter 10 EUR liegen. Es für Phase6 aber auch noch andere Modelle auf die ich an dieser Stelle aber nicht im Detail eingehen möchte.
    Zum Thema ‚Sprachlern-Apps‘ werde ich später noch einen gesonderten Artikel verfassen.
  27. Finde deinen Weg
    Jeder Mensch lernt anders. Berücksichtige beim Vokabellernen deinen persönlichen Lernstil: Lernst du lieber laut, indem zu die Vokabeln sprichst? Brauchst du Bewegung beim Lernen? Musst du das Wort aufschreiben, bevor du es dir merken kannst? Probiere verschiedene Wege aus und finde deinen Weg!
  28. Bilder sagen mehr als Worte
    Eine gut Abwechslung ist zum Beispiel auch das Lernen mit Bildern. Du kennst sicher diese typischen Bilder: Da ist dann ein Mensch abgebildet und an den verschiedenen Körperteilen stehen dann die Namen dieser. Wenn du das Internet danach durchsuchst, findest du unzählige solcher Bilder zum Vokabellernen.  Das hat den Vorteil, dass diese neuen Vokabeln thematisch sortiert sind und du so schnell einen soliden Wortschatz zu diesem bestimmten Thema erhältst.
  29. Nimm den unregelmäßigen Verben den Schrecken
    Schreibe dir bei unregelmäßigen Verben die wichtigsten Formen auch mit auf und lerne sie gleich mit. Dann verinnerlichst du sie gleich beim Lernen der Vokabel und speicherst sie im Langzeitgedächtnis ab.
  30. Ordnung ist das halbe Leben
    Schaffe dir einen sauberen und aufgeräumten Arbeitsplatz an dem es Spaß macht zu lernen. Wenn keine anderen Sachen, wie Zeitschriften oder Bücher auf deinem Schreibtisch herumliegen, wirst du dadurch auch nicht abgelenkt.
  31. Ordnung ist das halbe Leben II
    Erstelle dir ordentliche und übersichtliche Unterlagen/Karteikarten zum Lernen. Das Lernen macht viel mehr Spaß, wenn du das Wort nicht erst noch entziffern musst. Nutze zum Beispiel verschiedene Farben für Nomen, Adjektive und Verben. Wenn du malen kannst, kannst du deine Unterlagen auch mit kleinen Bildern ergänzen. Hauptsache schön.
  32. Sorge für Ruhe
    Lerne am besten in einer ruhigen Umgebung und gehe irgendwo hin wo dich keiner stört (besonders kleine Geschwister). Es ist erwiesen, dass man bessere Erfolge erzielt, wenn man kürzer aber mit voller Konzentration lernt, als länger aber mit Ablenkungen.
  33. Ruhe ja, Stille nein
    Ruhe und eine Umgebung, in der du dich richtig konzentrieren kannst, sind gut. Es gibt aber auch Menschen, die sich bei zu viel Ruhe überhaupt nicht konzentrieren können. Wenn das bei dir auch so ist, klappt das Vokabellernen mit ein bisschen leiser Musik besser. Was für Musik das ist, bleibt dir überlassen aber es sollte keine „anstrengende“ Musik sein. Du findest im Internet auch Kaffeehaus- oder Waldgeräusche. Wer’s mag.
  34. Post-it, baby!
    Natürlich darf auch hier der Klassiker unter den Tipps zum Thema Vokabeln lernen nicht fehlen: Beklebe alle Gegenstände in deinem Zimmer, deiner Wohnung oder im ganzen Haus mit Haftnotizen auf die du die Vokabel schreibst.


    Wenn du die Vokabel beherrscht, kannst du den Zettel wieder entfernen und wenn dir das Wort nicht mehr einfällt, klebst du einfach wieder eine Haftnotiz an den Gegenstand. Es ist Geschmacksache, wenn am Fernseher, am Spiegel und an den Blumentöpfen gelbe Klebezettel hängen. Meiner Meinung nach, hilft diese Methode, in abgeänderter Form, eher bei Vokabeln, die du dir einfach nicht merken kannst (siehe „Nagel schwere Wörter an die Wand“).

  35. Abfragen lassen
    Immer nur alleine lernen ist auf Dauer langweilig. Lass dich ab und zu von deinen Eltern, deinem Freund / deiner Freundin abfragen. Das bringt mehr Spaß und zeigt dir, ob du die Vokabel wirklich beherrscht. Denn wenn du alleine lernst, kannst du dich selbst besser betrügen. Dann wandert die ein oder andere Vokabel, die du noch nicht hundertprozentig beherrscht ein Fach weiter. Noch besser wäre es, wenn du die Übersetzung auf einen Zettel schreibst und dann kontrollieren lässt. Du weißt ja, dass man Sachen besser behält, wenn man sie aufschreibt. Wenn du einen Tandempartner hast, könnt ihr euch gegenseitig abfragen. Dann habt ihr beide etwas davon.
  36. Aufnehmen & anhören
    Wenn niemand Zeit hat dich abzufragen, kannst du die Vokabeln auch selbst aufnehmen und dir dann später anhören. Sage immer erst die Vokabel, mach eine kurze Pause, in der du dann beim Anhören antworten kannst, und nimm dann die Übersetzung auf.
  37. Use it or loose it
    Wenn du deinen Wortschatz, den du dir mühsam erarbeitet hast, nicht anwendest, verlierst du ihn. Such‘ dir einen Sprach- oder Tandempartner und sprich möglichst oft und viel in der neuen Sprache. Heute muss man sich dazu nicht mehr zwingend persönlich treffen. In Zeiten von digitaler Kommunikation geht das auch per Email oder Skype. Im Internet gibt es viele Portale, auf denen man Sprachpartner findet. Eines der größten Sprachaustausch-Portale ist MyLanguageExchange.com. Hier findest du Sprachpartner aus über 130 Ländern. Wenn möglich, solltest du über eine Sprachreise ins Ausland nachdenken – total in die Sprache einzutauchen ist immer noch die effektivste Art, eine Fremdsprache zu lernen.
  38. Filme in Originalton schauen
    Um dein Hörverständnis, das Gefühl für die Fremdsprache und deine Vokabelkenntnisse zu verbessern, solltest du so oft wie möglich Serien oder Spielfilme in der Originalfassung anschauen. Am Anfang ist es sinnvoll, die Untertitel einzuschalten (dann allerdings in der Originalsprache und nicht auf Deutsch). Gerade am Anfang kann es nämlich sehr frustrierend sein, wenn man wegen des hohen Tempos nicht alles versteht. Du solltest am Anfang nicht den Anspruch haben, alles zu verstehen. Es reicht, wenn du den Zusammenhang und einige dir bekannte Vokabeln und Redewendungen verstehst. Du wirst sehen, dass sich deine Ohren schnell daran gewöhnen und du nach und nach immer besser verstehst.
    Mein Tipp: Du solltest nicht bei jedem unbekannten Wort auf Stop drücken und dir die Vokabel aufschreiben – dann wird dir relativ schnell der Spaß vergehen. Stattdessen solltest du dir maximal ein paar catch phrases, also gängige Redewendungen merken/aufschreiben, die du später gut anwenden kannst.
  39. Nutze jede Gelegenheit
    Nutze Wartezeiten, zum Beispiel beim Arzt im Wartezimmer oder in der Bahn/im Bus zum Vokabellernen. Entweder nimmst du deine Karteikarten mit oder du nutzt eine App auf deinem Handy oder Tablet, um unterwegs Vokabeln zu lernen.
  40. Lerne wie ein Kind
    Um das trockene Lernen von Vokabeln ein wenig aufzulockern, solltest du ab und zu mal ein Spiel spielen. Spiele zum Beispiel „Scrabble“ oder „Stadt, Land, Fluss“ in deiner Lieblingssprache.


    In einer spielerischen und entspannten Atmosphäre wird das Lernen zur Nebensache und dadurch verfestigt sich dein Wortschatz fast von allein.

  41. Höre Podcasts oder Hörbücher
    Podcasts zum Sprachen lernen gibt es in vielen verschiedenen Sprachen. Podcasts sind eher für Lernende mit Sprachkenntnissen von ungefähr Mittelstufe oder höher geeignet. Bei Audible von Amazon gibt es Hörbücher für Sprachlerner auf verschiedenen Niveaustufen (ab A1) in den Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch oder Italienisch. Sie bieten dir, genauso wie Filme oder Serien in Originalsprache, die Möglichkeit, dein Hörverständnis zu trainieren. Du kannst Audible für 30 Tage kostenlos testen, wenn du diesem Link folgst:

  42. Zerlege Wörter
    Wenn du ein neues Wort lernst, schaue dir zuerst seine Struktur an. Viele Wörter haben Prä- und Suffixe, also Vor- und Nachsilben. Nimm zum Beispiel das französische Wort désagréable (unerfreulich). Es enthält den negierenden Präfix dés- und den adjektiv-bildenden Suffix -able.  Wenn du diese Silben beachtest, können sie dir dabei behilflich sein, das Wort besser zu entschlüsseln und zu verstehen. Außerdem nimmt das Zerlegen in mehrere Silben, langen Wörtern den Schrecken.
    Zum Beispiel das Wort Humuhumunukunukuapua’a (hawaiianisch für den Diamant-Picassodrückerfisch): Wenn du es in folgende Silben unterteilst, wird das Wort auf einmal sogar ganz einfach: Humu | humu | nuku | nuku | apua | ‚a

  43. Einsprachiges Wörterbuch
    Wenn du schon fortgeschrittenere Sprachkenntnisse hast, solltest du dir unbedingt ein einsprachiges Wörterbuch anschaffen. Diese haben den Vorteil, dass sie dir nicht die deutsche Übersetzung des gesuchten Wortes, sozusagen auf dem Silbertablett servieren, sondern eine Erklärung des Wortes in der Fremdsprache geben. Dadurch verinnerlichst du die neue Vokabel viel bessern und lernst nebenbei weitere unbekannte Wörter. Genial, oder?
  44. Nagel schwere Wörter an die Wand
    Besonders schwierige Wörter, die du dir einfach nicht merken kannst, werden einfach an die Wand gepinnt. Du solltest dir dafür natürlich einen Platz suchen den du jeden Tag mehrfach aufsuchst, so dass du die Vokabel und ihre Übersetzung jeden Tag siehst. Dafür eignet sich die Wand neben dem Badezimmerspiegel sicher besser, als die Kellerwand.
  45. Lerne mit Materialien, die du größtenteils verstehst
    Wenn du etwas liest, dir einen Film anschaust oder Musik anhörst, solltest du Material wählen, das deinem Lernstand entspricht. Wenn das Buch, das du liest zu viele unbekannte Wörter enthält, ist das eher demotivierend bzw. frustrierend.  Gut geeignet sind zum Beispiel die Zeitschriften aus dem Spotlight-Verlag. Die Artikel sind mit dem jeweiligen Sprachniveau gekennzeichnet und schwierigere Vokabeln aus dem Artikel sind unter dem Artikel mit ihrer deutschen Bedeutung aufgeführt.  Von den großen Verlagen wie Langenscheidt, Hueber und Pons gibt es fremdsprachige Bücher für verschiedene Sprachniveaus. In den Büchern werden ebenfalls schwierigere Vokabeln erklärt und es gibt Übungen und Hintergrundinformationen, um den Wortschatz weiter zu vertiefen. Mir persönlich haben die Lernkrimis aus dem Compact Verlag sehr gut gefallen.
  46. Lerne mit Musik und Rhythmus
    Es ist kein Zufall, dass man Kindern das Alphabet nicht einzeln Buchstabe für Buchstabe beibringt, sondern als Lied oder Reim. Hörst du auch gerne Musik oder singst gerne? Lieder und ihre Texte sind, meiner Meinung nach, eine super Lernmethode für fortgeschrittenere Sprachlerner.


    Als Anfänger, kannst du dich natürlich auch an den ein oder anderen, vielleicht etwas leichteren Song heranwagen. Falls es nicht sofort klappt, solltest du dich davon nicht abschrecken lassen. Musik ist ein wirkungsvolles Werkzeug und macht das Lernen und Einprägen einfacher und abwechslungsreicher. Denk‘ aber beim Vokabeln lernen mit Liedtexten daran, dass manchmal der Reim wichtiger ist, als Grammatikregeln und darunter die Logik leidet.

  47. Verbindungen suchen
    Nimm zu Beispiel das Wort ‚Portemonnaie‘. Es stammt aus dem Französischem und setzt sich zusammen aus ‚porter‘ (tragen) und ‚monnaie‘ (Geld). Im Portemonnaie trägt man sein Geld herum. Die Vokabeln ‚porter‘ und ‚monnaie‘ wirst du dir so viel besser merken können. Oder das Wort „Korridor“. Es kommt vom Italienischen ‚correre‘ (laufen). Durch einen Korridor (ein Verbindungsgang) muss man laufen, um von einem in ein anderes Zimmer zu kommen.
  48. Nutze die Sprache im Alltag
    Ändere die Spracheinstellungen auf deinem Smartphone, deinem DVD-Player, deinem Computer und deinem Facebook-Profil. Jede Vokabel zählt!
  49. Selbstgespräche führen
    Ja, du hast richtig gehört. Schon wieder ein Tipp, der dich in Erklärungsnot bringen könnte… Daher solltest du diesen Tipp auch besser anwenden, wenn du alleine bist (z. B. unter der Dusche oder beim Autofahren): Erzähle dir selbst etwas in der Fremdsprache, die du gerade lernst. Erstens trainierst du deine Aussprache und deine Ausdrucksfähigkeit und zweitens deckst du damit zuverlässig Vokabellücken auf.
  50. Tagebuch schreiben
    Schreibst du Tagebuch? Dann schreibe doch ab jetzt in deiner Fremdsprache. Deine Gedanken in einer fremden Sprache zu Papier zu bringen, hat die gleichen Effekte und Vorteile wie ein Selbstgespräch zu führen. Als weiteren positiven Nebeneffekt trainierst du zusätzlich deine Rechtschreibung.
  51. Feiere deine Erfolge und belohne dich
    Setze dir Meilensteine und wenn du sie erreicht hast, belohne dich mit etwas richtig Schönem. Das kann ein tolles Essen sein, ein Shopping-Nachmittag mit deiner besten Freundin / deinem besten Freund, das Spiel für deine Konsole, das du schon lange haben wolltest etc. Ich bin sicher, dass dir eine tolle Belohnung einfallen wird. Schau regelmäßig zurück. Rückblickend siehst du am Besten, wie weit du schon gekommen bist. Sei stolz auf das, was du erreicht hast!

Für diesen Artikel habe ich etwas länger gebraucht, als geplant… Aber er ist richtig gut geworden, finde ich.

Ich hoffe, bei den 51 Tipps zum Vokabeln lernen war etwas für dich dabei. Du wirst sehen, Vokabeln lernen ist keine lästige Angelegenheit, sondern macht Spaß.

Wenn du noch weitere Ideen oder Tipps zum Lernen von Vokabeln hast, schreib‘ sie mir gerne unten in die Kommentare. Ich freue mich auf dein Erfolgsrezept zum Vokabeln lernen.

Hinterlassen Sie eine Antwort


Warning: in_array() expects parameter 2 to be array, string given in /www/htdocs/w0149224/lingoscout.com/wp-content/plugins/yikes-inc-easy-mailchimp-extender/public/classes/checkbox-integrations.php on line 118